„Der goldene Phönix“ ist am Himmel – Ein Kleid aus Algen-Pailletten aufgetragen auf Peace-Silk und gefärbt mit natürlichen Rückständen der Lebensmittelindustrie. So könnte eine Revolution in der Modebranche aussehen! Dies ist das erste Projekt der Green Product Club. Vom Award-Netzwerk kuratiert, kooperieren Teams von Designerinnen und Material-Forscherinnen, um prototypisch neue Lösungen für die Industrie entwickeln.
Das Projekt mit dem Namen „Der Goldene Phönix“ ist eine Referenz an die 20er Jahre - wild, sexy, mutig und genau 100 Jahre später vor allem auch: nachhaltig!
Hintergrund: Vor genau 100 Jahren tanzte die Welt schon einmal am Abgrund, damals ökonomisch & politisch. Heute kommt die ökologische Komponente hinzu. Das erste Projekt des Green Product Club widmet sich anlässlich dieses Geburtstages der Mode-Industrie. Die Modebranche produziert 20 Prozent des globalen Abwassers und 10 Prozent der globalen Kohlenstoffemissionen - mehr als alle internationalen Flüge und die Seeschifffahrt zusammen. Das Färben von Textilien ist der zweitgrößte Wasserverschmutzer weltweit so werden rund 7.500 Liter Wasser benötigt, um eine typische Jeans herzustellen. Quelle: Umweltprogramm der Vereinten Nationen.
Nils Bader „Mit den Club-Projekten wollen wir einen Impuls setzen, der zeigt, dass mit nachhaltigen Designverfahren Produktion und Konsum ganzer Branchen verändert werden können. Weitere Projekte für andere Branchen sind in Vorbereitung.“
An Projekt „Golden Phoenix“ beteiligt waren Nikolett Madai, Gewinnerin des Green Concept Awards 2019 und Carolyn Raff, die mit ihrem Materialexperiment „An Ocean full of opportunities“ in der Green Concept Award Selection 2020 steht.
Carolyn Raff nutzt die Rote Alge (Lastaxanthin) als Basis, um daraus zunächst eine Nährlösung zu gewinnen, die im weiteren Prozess zu biobasierten Pailletten transformiert wird. Nach der Trocknung und Formung entstanden dabei Pailetten. Die Farbe des Materials entsteht bei ihr durch die Beigabe bereits genutzter Färbebäder aus der industriellen Färbung, die nach Sättigung der gefärbten Stoffe entsorgt werden, obwohl sie durchaus andere Stoffe färben können.
Beim „Golden Phönix“ gingen die Beteiligten noch einen Schritt weiter. Nikolett Madai, Master in Sustainability & Fashion, wendete ihre „Grave-to-Cradle“ -Methode an, bei der sie Rückstände der Getränkeherstellung aus Kurkuma und Granatapfel nutzt, um daraus nachhaltige Farbpigmente zu extrahieren. Diese wurden zunächst genutzt, um der Seide* eine natürliche, goldene Färbung zu verleihen, die sonst nur mit chemischen Mitteln zu erzielen ist. Das Kleid ist lichtecht und durch das Kurkuma zusätzlich entzündungshemmend! Das Pigmentbad wurde anschließend verwendet, um die Algen einzufärben.
Die verwendete Seide wird nach dem Peace-Silk Prinzip hergestellt, das beinhaltet. Keinerlei Einsatz von Chemikalien bei der Raupenzucht und vor allem, dass der Beginn der Kokonverarbeitung erst nach dem Schlüpfen der Schmetterlinge erfolgt -> Seide ohne Tierquälerei!
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