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Pit Stop No. 1 - Erkenntnisse

Pit Stop No. 1 - Erkenntnisse

Pit Stop No. 1 - Erkenntnisse

Düsseldorf Fashion Days & Business as usual? Nicht überall!

Während in den 600 Showrooms und Messen getradet wurde, haben sich im Rahmen der Neonyt 30 Unternehmer*innen aus den Niederlanden und Deutschland getroffen, um sich über Anforderungen des Green New Deals auszutauschen. Im Zentrum stand die erweiterte Herstellerverantwortung (EPR Extended Producer Responsibility), die in 5 Monaten für alle Unternehmen greift, die Bekleidung in Umlauf bringen (Hersteller & Importeure).

Die Richtlinie ist in den Niederlanden bereits seit Juli 2023 in Kraft und wird in Deutschland ab Januar 2025 sowie allen weiten EU-Mitgliedsstaaten wirksam.

Die EPR gilt bereits in anderen Branchen wie z.B. der Automobil- und Batterie-Branche, die Erweiterung auf Verpackung, Fashion und Möbel sind im Roll-out. Generell bestimmt die EPR die Reparaturfähigkeit sowie das Angebot/Unterstützung von Reparaturinfrastruktur, die Rücknahme der Güter sowie eine Recyclingquote in den eigenen Produkten.

Das bedeutet am Beispiel der Niederlande, zum Beispiel, dass:

  1. kein Produkt mehr auf den Markt gebracht werden darf, dass den Bestimmungen nicht entspricht.
  2. Der Recyclinganteil in neu verkauften Produkten ab 2025 bei 50 Prozent (!!!) und ab 2030 bei  liegen muss.
  3. Eine Gebühr für alle auf den Markt gebrachten (nicht nur der verkauften) Produkte fällig ist.

Wie kann Mode also in ein zirkuläres System überführt werden? Welches Wissen, welche Kooperationen und welche Verfahren & Tools werden dafür benötigt? Diesen Fragen widmet sich die Initiative Circular Circuit nach einem 3 monatigen Research mit ca. 100 Interviews mit Vertreter*innen aus den Sektoren Brands & Designern, Produzenten, Recyclern, Sales (Plattform Betreibern & Stationärem Handel), Materialherstellern, Fulfillment, Wissenschaft. Entlang der Neonyt Düsseldorf fand dann der erste Pit Stop mit einem internationalen Round Table, einer Ausstellung, Talks vom 26.-28.7.statt, um die Erkenntnisse zu vertiefen.

„Wir waren überrascht, wie unbekannt die Richtlinie angesichts der Auswirkungen gerade bei den Brands in Deutschland noch ist. Sowohl bei den eigenen Prozessen aber vor allem bei der zukünftigen Abstimmung mit anderen Sektoren.“ Rosan van Boven, Mitbegründerin Fabriek Fris & Nils Bader, Gründer Green Product Awards.

Erkenntnisse

  1. Von allen Sektoren sind die Brands sind am wenigsten auf die die kommenden Regulierungen vorbereitet.
     
  2. Die Anforderung an Zirkularität stellt viele aber deutlich konkretere Herausforderungen dar.
     
  3. Die Koordination mit anderen Sektoren sehen die Befragten als herausfordernder als die Maßnahmen im eigenen Betrieb an. Genannt wurde das Finden der richtigen Partner, Nutzung einer kompatiblen Infrastruktur (z.B. für Daten), der Einfluss auf das eigene und die Identifizierung neuer Geschäftsmodelle.
     
  4. Angesichts der kommenden Mengen im Textilrecycling ist das bisherige Sammel- und Verwertungssystem komplett ungeeignet.
     
  5. Es besteht ein immenser Wissensbedarf hinsichtlich Circular Design, LCA, Materialien, uvm.
     
  6. Der Bedarf an Best Practices zur Orientierung an idealtypischen Projekten  wurde von allen Teilnehmenden genannt.

Der Austausch in diesem intensiven Format wurde hinsichtlich des Erkenntnisgewinns positiv extrem bewertet. Tatsächlich wurden hier auch der Grundstein für konkrete Kooperationen quer über alle Sektoren gelegt.

Das nächste Event findet in Rahmen der Greener Manufacturing Show in Köln statt.

Bilder der Veranstaltung >> Galerie

Video >> der STAGE-Präsentationen

 

Circular Circuit

Es handelt sich um den ersten von mehreren Pit Stops auf dem Weg zu einer Lern- und Vernetzungsplattform zum Thema circular Fashion vor dem Hintergrund der Green New Deal Richtlinien wie der EPR. Events und Plattform richten sich an Materialproduzenten, Designer, Marken, Produzenten, den Handel, Fullfillement-Dienstleister, Recycler und Wissenschaft. Das Event wird unterstützt von RVO, Creative NL sowie Modint, dem niederländischen Netzwerks für die Bekleidungs-, Interior-, Teppich-, Textilindustrie.

https://www.circularcircuit.com/

 

ORGANISATOREN
Der Circular Circuit ist eine Kooperation zwischen der Fabriek Fris und dem Green Product Award Netzwerk, die von Modint, CreativeNL und der RVO unterstützt wird. Der Pit Stop No 1 wurde in Kooperation mit der IGEDO Exhibitions durchgeführt.

Fabriek Fris
Fabriek Fris entwickelt und produziert verschiedene Kleidungsstücke für niederländische Modemarken. Es handelt sich um eine soziale Konfektionswerkstatt, die bezahlte Arbeitsplätze, Praktika, Lehrstellen und interne Schulungen für erfahrene und aufstrebende Modeschöpfer anbietet. Durch faire und lokale Produktion setzt sich Fabriek Fris für positive gesellschaftliche Veränderung, weniger CO2-Emissionen, bessere Arbeitsbedingungen und eine florierende Wirtschaft für mehr wirtschaftliche Gleichheit ein.

Green Product Awards
Mit dem Green Product Award wurden Produkte von Unternehmen und Start-ups ausgezeichnet, die durch Nachhaltigkeit, Design und Impact bestechen. Die Awards werden in 12 Kategorien für das jeweils beste Produkt eines Unternehmens, eines Start-Ups und das beste Konzept verliehen. Der Green Future Club organisiert parallel Trainings, Events und die Realisierung von Pilotprojekten.

IGEDO EXHIBITIONS
Mit der Lizenzierung der Neonyt Düsseldorf hat die IGEDO EXHIBITIONS, Veranstalterin der Ordermessen FASHN ROOMS und SHOES DÜSSELDORF, die Verantwortung übernommen, am Standort Düsseldorf neue Ideen zu realisieren und zur Weiterentwicklung des Formates beizutragen.

Weitere Informationen

hello@circularcircuit.com
+49 (0) 3025742884
circularcircuit.com 

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